invest.ch – analytisch – aktuell – autark
Finanzdienstleistungen für Professionals und versierte Privatinvestoren
und langjähriger Kunde von Communardo
Seit 1996 versteht sich invest.ch als Coach für einen wachsenden Kundenkreis, der in börsentäglichen Empfehlungen und mit langfristig ausgerichteten Roadmaps wichtige Eckdaten liefert. Die fundierte Analyse steht bei invest.ch im Mittelpunkt. Invest.ch liefert realistische Prognosen und gibt seinen Kunden damit ein brauchbares Werkzeug zur Entwicklung ihrer jeweiligen Finanzstrategie an die Hand.
Das Ziel
Moderner und frischer, zugleich aber auch seriös und professionell
Die über neun Jahre gewachsene Plattform ist für die Kunden von invest.ch ein sehr wichtiges Werkzeug zur Informationsbeschaffung und weniger eine normale Webseite. Um das Outfit auf den Kunden zuzuschneiden, mussten wir erst einmal herausfinden, wer sich auf der Plattform tummelt und wen wir davon primär erreichen müssen und wollen.
Zielgruppenanalyse
Wünsche von Post-its ablesen
Wir veranstalteten einen kleinen Ein-Tages-Workshop mit unserem Kunden Herrn Vogt. Außerdem waren noch Carsten (Projektleiter), Florian (Consultant) und ich (Usability Consultant) dabei. Da Herr Vogt seine Kunden über viele Jahre hinweg ziemlich genau kennt, fanden wir schnell heraus wer invest.ch nutzt: bestehende und neue Geschäftskunden, bestehende und neue Privatkunden, Herr Vogt als Geschäftsführer, Redakteure, Buchhaltung, Externe Partner und unter anderem Communardo als IT-Dienstleister.
Anschließend beleuchteten wir jede dieser Nutzergruppen näher über eine Zielgruppenanalyse. Perpective Thinking (kongnitive Emphathie) befähigte uns die jeweilige Nutzerrolle einzunehmen und zu verstehen mit welchen ausgeprägten Eigenschaften und konkreten Nutzungsverhalten wir es im Einzelnen zu tun haben.
Hier spielten demographische Informationen (Alter, Ausbildung, Familienstand, …), Beruf, Position, Entscheidungsgewalt, Einkommen, die Affinität zum Internet, zunehmende Mobilität, Ziele, Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse eine große Rolle. Jede Zielgruppe bekam spezifische Eigenschaften und wurde so für uns greifbar.
Anforderungsmanagement
Für ein gemeinsames Verständnis über das zu entwickelnde System
Nun konnten auch wir als Projektteam von Communardo Wünsche und Anforderungen festlegen, die zum Beispiel ein 50 jähriger Bankangestellter in gehobener Position mit wenig Zeit zur Informationsbeschaffung und zunehmend mobil unterwegs haben könnte. Folgende Anforderungen kamen auf Post-its:
„Ich möchte meine Informationen schnell finden“, „Ich möchte persönlich beraten werden“, „Ich möchte zwischen Rechnung und Kreditkarte wählen“, „Ich möchte schnell und einfach Lizenzen hinzukaufen können“, usw..
Am Ende des Workshops hatten wir 6 Zielgruppen intensiv betrachtet, Anforderungen aufgenommen und die bestehenden Geschäftskunden als Hauptzielgruppe festgelegt. Auf dieser sogenannten Primär-Persona lag nun unser Hauptaugenmerk. Mittels eines Affinitätsdiagramms gruppierten wir gemeinsame Anforderungen der verschiedenen Zielgruppen. Die farbliche Codierung ließ auf den ersten Blick erkennen wo sich Anforderungen und Wünsche der Primär-Persona häuften. So konnten Features leicht priorisiert werden.
Zusätzlich fanden wir durch die Analyse heraus, dass potenzielle Nutzer, die invest.ch nicht kennen und sich über die Firma informieren wollen, nur sehr schwer an Informationen gelangen konnten. Diese waren sehr versteckt untergebracht und man wurde ständig zum Login aufgefordert, sobald man auf ein Produkt klickte. Dies galt es unbedingt zu verbessern um den Wohlfühlfaktor (Userexperience) für zukünftige invest-Kunden zu steigern.
Usability und Design
Aufräumen und bunt machen
Zuerst habe ich die bestehende Seite invest.ch auf ihre Gebrauchstauglichkeit hin geprüft, basierend auf den sieben Dialogprinzipien für interaktive Systeme. Weiß ich immer wo ich mich befinde? Sind die Informationen leicht auffindbar? Weiß ich was klickbar ist? „Anmelden“ oder „Registrieren“ – jedes Mal eine gedankliche Hürde und somit „bezahltes Denken“.
Letztendlich gab es zu viele Navigationsmöglichkeiten, zu wenig Orientierung, zu viele missverständliche Navigationspunkte, zu versteckte Informationen, zu viel grau.
Aufräumen mit Card-Sorting
Ich schrieb alle Navigationspunkte, auch z. T. versteckt in Dropdown-Menüs, jeweils auf ein Post-it. Diesen Stapel verteilte ich an Carsten und Florian, zeichnete eine grobe Webseitenstruktur (Logo, Header, Hauptnavigation, linke Navigation, Inhalt, Footer) an unser Whiteboard und ließ meine Kollegen diese Begriffe an die Stelle kleben, an der sie diese erwarten würden.
Dabei kristallisierte sich heraus, dass es Punkte gab, die man auch unangemeldet sehen sollte, oder dass mehrere Hilfen an ehemals unterschiedlichen Stellen jetzt vereint wurden. Eine zentrale Suche wanderte prominent in den Kopfbereich der Seite und weniger wichtige Punkte sammelten sich im Footer. Somit verschwand eine ganze Navigation und die Seite wirkte deutlich aufgeräumter.
Nach Rücksprache mit Herrn Vogt entwarf ich zwei unterschiedliche Designs einer Start- und Inhaltsseite und stellte diese per Websession vor.
„Frau Czernohorsky, ich bin platt“
Zitat Herr Vogt
Herr Vogt war begeistert von den Entwürfen, wie frisch modern und doch professionell ansprechend seine Seiten aussehen konnten. Ihm ist das Feedback seiner Kunden besonders wichtig und somit ließ er es umgehend ausgewählten Nutzern seiner Plattform zukommen. Positiv und konstruktiv waren die Reaktionen, Wünsche und Erwartungen. Darauf aufbauend entwickelten wir EIN Design welches wir unserem Kunden einmal auf eine andere Art und Weise präsentierten – mittels Image-Video.
Ein Team, ein Raum
Nicht agil aber auch nicht Wasserfall
Unser Projektteam zog für dieses Projekt in ein gemeinsames Büro.
Vorteil: schnelle Abstimmungen, kurze Wege, schnelles Feedback, alle Informationen an einem Ort und man bekommt viel mit. Ein Highlight für jeden UX Experten: gefragt zu werden und die Entwicklung des eigenen Designs hautnah mitzuerleben und auch intensiv mitzuwirken! Nachteil: Rechner schleppen und Schreibtisch mal wieder aufräumen.
Bewerten, gestalten, bewerten, gestalten
aber es lohnt sich. Wirklich!
Sobald ein erster ausgereifter Entwicklungsstand erreicht war, holte Herr Vogt wieder das wichtige Kundenfeedback ein. Alle waren begeistert und freuten sich schon darauf das neue invest.ch bald vollständig nutzen zu können. Die konsolidierten Anforderungen der Nutzer nahmen wir auf, bewerteten sie gemeinsam mit Herrn Vogt und priorisierten die umzusetzenden Features. Das kontinuierliche Feedback führte so ganz einfach zu einer stetigen Verbesserung von invest.ch.
Userexperience steigern
Frühstück ist fertig!
Die positiven Reaktionen der Nutzer zeigten Herrn Vogt und uns als Projektteam von Communardo, dass die Zielgruppenanalyse, das Anforderungsmanagement und diestetige Gestaltung und Bewertung durch den Nutzerextrem wichtig sind um die Nutzer zu begeistern. Uns begeisterte Herr Vogt mit einem gemeinsamen Frühstück und einer kurzen Telefonkonferenz mit einem Dank ans Team und offenkundiger Vorfreude auf den heutigen Livegang.